- Stiftungsfälle
Porsche rast auf Einsatzkräfte zu
Im Mai 2022 verfolgten PHM Chris P. und POM Dennis N., beide 1. Einsatzhundertschaft, einen verdächtigen Porsche Cayenne Turbo.
Die Kollegen versuchten das Fahrzeug anzuhalten und setzten sich mit Blaulicht vor den Porsche.
Die Kollegen saßen als uniformierte Beamte in einem uniformierten Fahrzeug.
Bei der kurz darauffolgenden Anhaltung flüchtete der Fahrer erneut und es kam zu einer Verfolgungsjagd mit massiven Verkehrsgefährdungen und bis zu 170 km/h Höchstgeschwindigkeit innerhalb Münchens.
Als der Porschefahrer einige Zeit später wieder stehen blieb und die Kollegen ihn mit erhobenen Waffen zum Aussteigen aufforderten, fuhr er zunächst mit quietschenden Reifen zurück um dann mit Vollgas auf die Kollegen zuzufahren. Koll. N. konnte zur Seite springen, bei PHM P. bestand die Gefahr, dass der Porsche ihn mit dem Dienst-Pkw zerquetschte, da er direkt vor dem Dienst-Kfz stand.
Beide Kollegen schossen auf den Pkw, allerdings ohne Erfolg. Der Pkw fuhr sehr knapp an dem Kollegen P. nach links vorbei und flüchtete weiter. Er konnte einige Zeit später von einem VW-Bus der 1. EH gestellt werden, indem man ihn rammte.
Koll P. und Koll N. waren 19 Monate mit dem Verfahren des Schusswaffengebrauchs beschäftigt. Hinzu kam noch die Verarbeitung des Erlebten. Der Fahrer des Pkw steuerte und raste auf PHM P. zu, der nicht mehr ausweichen konnte und somit Todesangst verspürte. Aus diesem Grund kam es zum Schusswaffengebrauch.
Beide Kollegen wurden durch diese Einsatzsituation massiv psychisch belastet.
Personalrat Herbert Prussas stellte einen Antrag um Unterstützung durch die Bayerische Polizeistiftung.
Im Beisein des Hundertschaftsführers POR Christian Schmid, des damaligen Dienststellenleiters Abschnitt Ergänzungsdienste PD Thomas Rehag und des beantragenden Personalrates Herbert Prussas übergab der stellvertretende Stiftungsvorsitzende Jürgen Ascherl eine Zuwendung an die beiden Kollegen, die sich sehr darüber freuten.
Zudem wurde beiden Kollegen ein kostenfreier Aufenthalt in den Häusern der DPolG-Stiftung angeboten.